Es war auf internationalem Teppichboden, vor nicht allzu langer Zeit… (Um eine rundere Metapher zu haben, würde ich auch „Parkett“ statt „Teppichboden“ schreiben, der Wahrheit, ach, entspräch es nicht.) Der Teppichboden war nicht nur international, er war von einer roten Farbe, die das Verschütten von Rotwein ohne das Hinterlassen von Spuren ermöglichte. An den Wänden hingen gerahmte Drucke schlechter, aber historischer Gemälde, die Außenansichten eben jenen historischen Gebäudes zeigten, in welchem man sich befand. Man trank Tee mit Milch; die englische Sprache war das primäre Mittel der Kommunikation. Jemand, Namen zu nennen will ich unterlassen, las aus einer Zeitungsbeilage einen Artikel, eine Meldung, was auch immer… vor. Es hieß darin, es sei gesünder, beim Putzen der Nase, beim Schnäuzen, ein Nasenloch nach dem Anderen vom verstopfenden Sekret zu befreien („…to blow your nose one nostril at a time“).
„Grober Unfug!“, dachte ich, doch dachte ich richtig? Als ich mir, kaum war das gehörte verklungen, zum Test die Nase putzte fiel mir auf… „Moment mal! So hab ich mir schon immer die Nase geputzt! Wow!“
Ob es wirklich gesünder ist, weiß ich nicht. Schließlich stimmt ja nicht automatisch alles, was irgendwo geschrieben steht. Sinnvoller aber scheint es mir in jedem Fall. Der Chirurg entfernt ja auch nur aus dem Lungenflügel mit Carcinom Gewebe, „gegenüber“ wird ja nicht symmetrisch mitamputiert. Man muss das so sehen wie bei „chirurgischen Miltiärschlägen“: Wo der Feind (hier der Rotz) ist, muss man zuschlagen. Linkes Nasenloch verstopft? Puste links etc. Oft, natürlich, gibt’s ja dieses Stereosekretaufkommen, das weder links noch rechts vorherrscht, sondern so… mittig erscheint. Auch hier, glaubt’s mir, ist’s besser… eins nach dem andern. Wahlweise auch: links, rechts, links, rechts… usw. Das verhindert auch dieses gewaltsame Gaumenläppchenvibrieren und schränkt die Geräuschproduktion ein. Keine Melville-Referenzen („Da bläßt er!“) mehr, kein „Das bin ja ich…, Benjamin Blümchen“
— es sei denn man will sein wie diese japanischen Toiletten, die Spülgeräusche machen, um andere Laute zu übertönen. Ich hingegen mag das leise Rauschen, Gluckern usw. viel lieber als das Schnauben, das Trompeten, bei dem oft nix im Taschentuch bleibt. In diesem Sinne, ein freudiges „Törrööö!“ von:
Freimuth Eigenbier
„Grober Unfug!“, dachte ich, doch dachte ich richtig? Als ich mir, kaum war das gehörte verklungen, zum Test die Nase putzte fiel mir auf… „Moment mal! So hab ich mir schon immer die Nase geputzt! Wow!“
Ob es wirklich gesünder ist, weiß ich nicht. Schließlich stimmt ja nicht automatisch alles, was irgendwo geschrieben steht. Sinnvoller aber scheint es mir in jedem Fall. Der Chirurg entfernt ja auch nur aus dem Lungenflügel mit Carcinom Gewebe, „gegenüber“ wird ja nicht symmetrisch mitamputiert. Man muss das so sehen wie bei „chirurgischen Miltiärschlägen“: Wo der Feind (hier der Rotz) ist, muss man zuschlagen. Linkes Nasenloch verstopft? Puste links etc. Oft, natürlich, gibt’s ja dieses Stereosekretaufkommen, das weder links noch rechts vorherrscht, sondern so… mittig erscheint. Auch hier, glaubt’s mir, ist’s besser… eins nach dem andern. Wahlweise auch: links, rechts, links, rechts… usw. Das verhindert auch dieses gewaltsame Gaumenläppchenvibrieren und schränkt die Geräuschproduktion ein. Keine Melville-Referenzen („Da bläßt er!“) mehr, kein „Das bin ja ich…, Benjamin Blümchen“
— es sei denn man will sein wie diese japanischen Toiletten, die Spülgeräusche machen, um andere Laute zu übertönen. Ich hingegen mag das leise Rauschen, Gluckern usw. viel lieber als das Schnauben, das Trompeten, bei dem oft nix im Taschentuch bleibt. In diesem Sinne, ein freudiges „Törrööö!“ von:
Freimuth Eigenbier