Vorbemerkung: Deutschland! Sei gewarnt! Fährst du heute Abend wieder mal Autokorso, völlig übertriebenerweise, setzt’s ne ordentlich Tracht Prügel! —Dein Freimuth
Das Motto „Kein Applaus für Scheiße“, welches ich leider nicht geprägt habe, wird noch bedauerlicherweise seit Beginn der Europameisterschaft im Herrenrasenfußball (ich weiß, heißt irgendwie anders) vermehrt und wiederholt mit Füßen getreten. Extrem unsportlich. War das Vorrundenspiel Deutschland – Österreich ein fröhliches Fußballfest auf hohem Niveau? Nein. Aber ist ja egal — Hauptsache ist: „wir“ sind weiter. Wir kommen immer wieder weiter als wir verdient hätten, wir sind ja schließlich: eine Turniermannschaft!
Dieser Artikel, merk‘ ich gerade, irrt ein wenig herum– ihm fehlt quasi der Zug zum Tor. Daher schnell folgende Slogan-Kette, zur Verdeutlichung des Sachverhalts, bzw. als halbherziger Erklärungsversuch:Die Fahne hoch! Hoch die Tassen!
Nun, wer dieser Tage wieder einmal feststellt, er oder sie sei eine Turniermannschaft, ohne aber auch nur im Kader der DFB-Auswahl oder irgendeiner anderen Mannschaft zu sein– der ist auch Papst. Zugegeben: im massenpsychologisch bedingten Schwarzrotgoldrausch, auf den kleinen (gefühlten) Reichsparteitagen mit Großbildleinwand in jeder zweiten Kneipe bzw. noch besser auf öffentlichen Plätzen
kann es schon zu außerkörperlichen Erfahrungen kommen, EM-bedingter Entleibung mit Ganzheits- und wichtiger noch Allmachtsphantasie. Streng genommen ist das, was da stattfindet, allerdings mehr Enthirnung als Entleibung.Dieser Artikel, merk‘ ich gerade, irrt ein wenig herum– ihm fehlt quasi der Zug zum Tor. Daher schnell folgende Slogan-Kette, zur Verdeutlichung des Sachverhalts, bzw. als halbherziger Erklärungsversuch:
„Wir sind eine Turniermannschaft“ <-> „Du bist Deutschland“ <-> „Wir sind Papst“
Während das Konzept „
Turniermannschaft“, dass also eine Mannschaft erst in einem Turnier so richtig zusammenwächst und besser und besser wird (zumindest theoretisch) ist an sich eine schöne Sache. Das Stichwort Siegermentalität fällt bei Zeiten auch. Doch Obacht! Das ist das, was man braucht, um nach einem Weltkrieg noch einen anzufangen (und zu verlieren) — in diesem Sinne: