Als ich gestern Ang Lees Verfilmung von Yann Martels Life of Pi (in der deutschen Version nach dem Prinzip Handlung gleich Titel: Schiffbruch mit Tiger) lief im 3D-Vorprogramm dieser Trailer.
Währenddessen konnte ich nicht anders, als ans „Tapfere Schneiderlein“ zu denken. Grimms Märchen waren ja in letzter Zeit öfter mal Vorlage oder Inspiration für Bombast- oder andere Filme (hier, hier oder hier).
Der Film Jack the Giant Slayer basiert aber auf dem kornischen Märchen Jack the Giant Killer. Das ist inhaltlich mit dem Tapferen Schneiderlein verwandt, also war mein Literaturstudium also nicht total überflüssig. Der andere Gedanke war: Bohnenranke, da gab’s doch auch ein Märchen. Genau: Jack and the Beanstalk. Dieses englische Märchen hat es im Gegensatz zum Riesentöter aber zur einer deutschen Übersetzung Hans und die Bohnenranke geschafft. Nicht auszuschließen, dass das erst nach den Disney-Adaptionen (1922 bzw. 1947) passiert ist. Der Jack in den beiden Märchen ist wohl eh derselbe, daher beide in einem Äktschn geladenen 3D-Film für die ganze Familie.
Falls irgendwer sich fragte, was eigentlich aus dem Jungen aus der About a Boy-Verfilmung geworden ist: dies ist damit auch beantwortet. Ja, das ist der Jack, und deshalb kam der uns bekannt vor. (Es sei denn man hat Skins oder X-Men: First Class gesehen, ich nicht.)
Noch was: Lustig, dass der Titel im Original verhärtet wurde Killer zu Slayer, auf deutsch aber entschärft ohne zu übersetzen. Nach dem Titel Jack and the Giants könnten Jack und die Riesen auch Freunde sein, wa?
Und noch was: an Life of Pi störte mich schon ein bisschen das religiöse Pathos, das mich schon davon abgehalten hat das Buch zu lesen. Der Tiger sah aber super aus. Und noch mal bezüglich der Religion (Achtung, Spoiler und atheistische Äußerung): die Pointe ist ja quasi, dass Gott ausgedacht ist aber ne nette Geschichte. Mit der Interpretation kann ich mich zu 50% anfreunden.